Lippenherpes wird ebenso wie Genitalherpes durch Herpes-simplex-Viren hervorgerufen. Umgangssprachlich wird für diese Vireninfektionen die Kurzform Herpes verwendet. Herpes-simplex-Viren sind weltweit die häufigste Ursache für Hautinfektionen. Mit diesem Virentyp sind rund 85 Prozent der Weltbevölkerung infiziert. Sind die Herpes-simplex-Viren einmal in den Körper gelangt, bleiben sie ein Leben lang dort. Die Infektion findet meist schon im Säuglingsalter durch eine Übertragung von der Mutter statt.

Herpes am Übergang von Haut und Lippe. Bildquelle: © Levent Konuk

Da die Viren lebenslang im Körper bleiben, kann es immer wieder zum Ausbruch von Herpes kommen. Die geschieht meist, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Auch Stress, Hormonschwankungen und Sonnenbrände können zum Ausbruch von Herpes führen. Mehr als ein Drittel der infizierten Erwachsenen ist mindestens einmal im Leben von einer durch Bläschen sichtbaren Reaktivierung betroffen. Lippenherpes entsteht häufig am Übergang zwischen Haut und Lippen, doch auch die Mundwinkel sind anfällig für die Infektion.

Die Behandlung von Herpes richtet sich nach der Symptomatik: Leichte Fälle können unbehandelt bleiben; zur Therapie von schweren Infektion gibt es mehrere Möglichkeiten: Um die Beschwerden zu lindern und die Infektion einzudämmen, können Virostatika als Salbe aufgetragen werden. Das Brennen und der Schmerz lassen sich durch Herpespflaster reduzieren, da diese die Bläschen mit Feuchtigkeit versorgen und damit weicher machen.

Vorbeugen im eigentlichen Sinne ist bei Herpesinfektionen nicht möglich. Wir können jedoch unser Immunsystem stärken, um genug Abwehrkräfte gegen die Herpes-simplex-Viren zu haben. Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und möglichst wenig Stress – sind wir gut zu unserem Körper, wird er es uns nicht nur mit einem starken Immunsystem danken.