Ein Furunkel ist eine durch Staphylokokken verursachte Haarbalgentzündung. Furunkel können an jeder Stelle der behaarten Haut entstehen, treten jedoch meistens im Gesicht, im Nacken, an den Oberschenkeln oder am Po auf. Von der eitrigen und schmerzhaften Haarbalgentzündung ist auch das umliegende Gewebe betroffen. Die in der Mitte des Furunkels stattfindende Eiterbildung kann mit einem Abszess verglichen werden. Das regelmäßige und schubweise Auftreten von Furunkeln wird Furunkulose genannt. Verschmelzen zwei oder mehrere Furunkel miteinander, bildet sich ein großflächiger Karbunkel.

Die Entstehung eines Furunkels kann mehrere Ursachen haben: Bei geschwächtem Immunsystem können die Staphylokokken-Bakterien durch Hautverletzungen oder Schweißdrüsen in den Haarbalg gelangen. Dort bilden die Staphylokokken Enzyme, die das Gewebe auflockern und entzünden. Furunkel können aber auch durch einen schlecht behandelten oder nicht erkannten Diabetes mellitus entstehen. Selbst Kleidung kann für die Furunkelbildung verantwortlich sein, etwa wenn sie zu eng ist oder der Stoff auf der Haut scheuert.

Die Therapie von Furunkeln besteht in erster Linie darin, den durch den Eiter aufgebauten Druck zu reduzieren und dadurch die Gefahr der Ausbreitung in benachbarte Zellen zu verringern. Hierfür darf der Furunkel jedoch keinesfalls selbst ausgedrückt werden! Im Idealfall sollte der Furunkel von niemand anderem als einem Hautarzt berührt werden. Dieser kann durch das Öffnen mit einem Skalpell dafür sorgen, dass der Eiter nach außen abläuft. Üben wir selbst Druck auf den Furunkel aus, besteht die Gefahr, dass die Eiterblase platzt und sich ins umliegende Gewebe verteilt. Weniger schmerzhafte Furunkel können mit warmen und feuchten Umschlägen behandelt werden, da sie sich dadurch häufig von selbst entleeren und abheilen.